2017 2018 2019–22 2023

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STORY!

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Der
dornröschen
schlaf

Mitten in Lichtenfels steht ein Haus an prominenter Stelle seit Jahren leer. Das Gebäude am Marktplatz 2 verfällt, bis es im Januar 2017 die Besitzer wechselt und der Plan entsteht, diesen Ort wieder zum Leben zu erwecken. Hier soll sichtbar werden, dass sich die Deutsche Korbstadt auf eine ganz besondere Art und Weise verändert. Zusammen mit innovativen Unternehmen, Startups und visionären Ideengebern macht sich Lichtenfels auf in eine neue Zukunft. Diese Entwicklung zu unterstützen ist das Ziel der neuen Eigentümer.

2018
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Architektur
ALS
SYMBOL

Im Juni 2018 gewinnt der Entwurf des Architekten Peter Haimerl den Wettbewerb mit einer unkonventionellen Idee. Ein filigraner Glaspavillon wird überwölbt von einem Geflecht aus Edelstahlrohren - eine Referenz an die Weidenbäume als Grundmaterial der Korbflechterei, die jahrhundertelang Erfolgsrezept für die Entwicklung von Lichtenfels war. Der Entwurf verbindet Tradition und Innovation, Natur und Architektur, sowie Innen- und Außenraum und öffnet sich so dem Marktplatz und allen BürgerInnen der Stadt.

"Diese Architektur soll ein sichtbares Zeichen für die Veränderung in Lichtenfels sein."

Architekt Peter Haimerl konzentriert sich auf Projekte, die die Grenzen konventioneller Architektur überschreiten. Er verfolgt dabei ganzheitliche Konzepte, die verschiedenste ExpertInnen einbinden und Architektur mit Bereichen der Soziologie, Kunst, Politik und der digitalen Welt fusionieren lassen.

Zur Architekten Website

"Diese Architektur soll ein sichtbares Zeichen für die Veränderung in Lichtenfels sein."

"Sie soll Debatten auslösen, auch durchaus kontrovers."

"Wir haben das Grundmotiv der Weide und der Korbflechterei in eine 3D-Struktur verwandelt."

digitalisierte
NATUR

Der handwerkliche Umgang mit Weiden hat Lichtenfels geprägt, Reichtum geschaffen und den Bau eines städtebaulich hochwertigen Stadtplatzes ermöglicht. Die geplante Weidenarchitektur ist nicht nur inspiriert von dieser Geschichte, auch die Struktur der natürlichen Weidenbäume und die Weide als Material stecken in der DNA des Entwurfs.

2019

2022
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2022

start
MIT
ÜBER
RASCHUNGEN

Ein Team aus ArchitektInnen, StatikerInnen, IngenieurInnen und SpezialistInnen für Stahlbau, Glasfassaden, Kühlsysteme und vielen weiteren Disziplinen macht sich 2018 auf die Reise. Ziel ist die Realisierung einer Architektur - eines Hauses und einer Skulptur - für die alle Beteiligten gewohnte Arbeitsroutinen verlassen und neue Wege der Umsetzung suchen werden.

Zu Beginn der Bauarbeiten rücken Archäologen an, um den Grund auf historische Überreste zu untersuchen. Was sie bei ihren Ausgrabungen finden, ist außergewöhnlich und beweist, dass Lichtenfels älter ist, als bisher angenommen.

Die
STATIK

Bauingenieurin Undine Fuchs ist für die Statik des Gebäudes verantwortlich. Im Interview erzählt sie interessante Details über den Rohbau und erklärt die Besonderheiten der Stahlkonstruktion.

Hören Sie hier das Interview:

Wie stark
bewegt sich
ein Haus
?

„Eigengewicht, Möbel, das Wetter - viele Kräfte wirken auf ein Gebäude. Wir brauchen höchste Stabilität bei möglichst wenig Materialeinsatz. Mit viel Rechenarbeit und höchster Genauigkeit arbeiten Statik und Tragwerksplanung zusammen. Sie erstellen Verformungsanalysen (Bild) und untersuchen wie sehr sich die Teile des Hauses bewegen.“

Wie baut man
ein Haus ohne
Wände
?

„Das Gebäude soll transparent und offen wirken, die Grenzen zwischen Innen und Außen verschwimmen. Die tragende Struktur des Gebäudes muss deshalb möglichst stark in den Hintergrund treten, die Gebäudeebenen sollen schweben und die Ästhetik im Vordergrund stehen.“

Was fasziniert
Sie am meisten
?

„Monatelang wird auf dem Papier geplant und die Einzelteile des Stahlbaus detailgenau gezeichnet. Alle Schweißnähte, Schraub­löcher und Anschlüsse werden mitbedacht. Wie bei einem Legohaus. Wenn der Stahlbauer übernimmt und alles real wird, ist das ein toller Moment.“

die
FASSADE

Metallbauer Josef Gilch kümmert sich um Planung und Einbau der großen Fensterflächen. Im Interview spricht er über die Umsetzung der aussergewöhnlichen Glasfassade.

Hören Sie hier das Interview:

Wie groß können
Fenster sein
?

„Die Wände dieses Hauses sollen praktisch nicht sichtbar sein, die Konstruktion wie ein offenes Baumhaus wirken. Wir haben also so wenig Teilungen wie möglich eingeplant und die Fenster sind 6 Meter hoch!“

Was hat das
Archiv der Zukunft
mit dem Bauhaus
gemeinsam
?

„Die Wände des Gebäudes bestehen aus Schiebefenstern vom Schweizer Unternehmen Sky Frame. Deren Ziel ist, die Bauhausarchitektur von Mies van der Rohe in einer Art und Weise umzusetzen, wie sie in unseren Breitengraden gut funktioniert: gut isolierende Glasflächen bis zum Boden, ohne sichtbare Barrieren zwischen Drinnen und Draussen.“

Wie kann
ein Gebäude
Vögel schützen
?

„Große Fensterscheiben sind gefährlich für Vögel. Sie werden durch die Spiegelungen irritiert und fliegen gegen das Glas. Wir haben deshalb stark entspiegelte Scheiben verwendet, um das Risiko zu minimieren.“

Wozu braucht
es Saugnäpfe
auf der Baustelle
?

„Sechs Meter hohe Fenster werden natürlich liegend geliefert und die muss man dann irgendwann aufstellen. Mit Hilfe von großen Saugbatterien und einem Kran werden die schweren Scheiben montiert.“

Die
TECHNIK

Bautechniker Bernd Gierlich erzählt, wieviel moderne Technik im Archiv der Zukunft steckt und nennt einige überraschende Zahlen und Hintergrundinfos.

Hören Sie hier das Interview:

Wofür braucht
es 17 km Leitungen
?

„Das Archiv der Zukunft ist mit modernster Digitaltechnik, Kühl- und Heizanlage ausgestattet. Dafür sind 5 Kilometer Datenkabel, 7 Kilometer Strom- und Steuerungsleitungen, sowie 5 km Rohre für Beheizung und Kühlung im Gebäude verlegt worden!“

Warum hat das
Haus doppelte
Wände
?

„Die größte Herausforderung war, dass die gesamte Technik im Haus auf Wunsch von Architekt und Bauherren unsichtbar bleiben sollte. So wurden sämtliche Installationen hinter vorgebauten Wänden, Fussbodenaufbauten oder Deckenplatten versteckt.“

Wie macht
man eine
Heizung
unsichtbar
‍?

„Eine besonders leitfähige Aluschaumdecke verdeckt ein komplexes Rohrsystem, das im Sommer für Strahlungskälte sorgt, ebenso wie die Rohre im Boden. Im Winter liefert das gleiche System Wärme auf besonders energiesparende Art: mit einer reversiblen Wärmepumpe.“

roboter
helfen
beim bau

Die Realisation der Stahlweiden stellt Architekten und Bauherren vor große Herausforderungen. Zuverlässige Statik und Haltbarkeit sowie die visuelle Strahlkraft sollen gesichert sein. Verschiedene Visualisierungen und Prototypen stellen Stationen auf der Suche nach der Lösung dar. Was ist die beste Form und Oberfläche, wie macht man die Astgabeln zu sicheren Verbindungen? Sind die Formen, die ein Computer selbstständig und auf Basis der aus der Natur entlehnten und vereinfachten Informationen errechnet hat, auch realisierbar?

bewegen und entdecken!
2023
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die
weiden
wachsen

Im Herbst 2022 ist es endlich so weit - die Baustämme der beiden Weiden werden vor dem Glaspavillon aufgestellt. Im Frühjahr 2023 "wachsen" an ihnen Stück für Stück die Äste und Zweige bis Ende Mai die Baumkronen über dem Archiv der Zukunft schweben.

Stimmen aus Lichtenfels

so geht's
WEITER

Das Archiv der Zukunft wird Ideen, Innovationen und Visionen für die Zukunft sammeln. Es ist offen für alle und bietet Veranstaltungsformate unterschiedlichster Art an, die überraschen und inspirieren. Eine Bühne bietet die Möglichkeit für Live-Vorträge vor Ort und online für die ganze Welt. Digitale Wechselausstellungen stellen fortlaufend jüngste innovative Errungenschaften aus der Welt vor.

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